Es ist wirklich ein Jammer: Tag für Tag werden in der Welt des Network-Marketings unzählige Rekrutierungschancen vernichtet. Täglich gehen vielversprechende und hochtalentierte Menschen für dieses faszinierende Geschäft verloren - nur, weil es den Sponsoren an Einfühlungsvermögen und Gespür für das richtige Timing fehlt.
Verschwendung von Kontakten
Das ist nicht ohne Ironie, steht doch die Klage über geschrumpfte Namenslisten und fehlendes Rekrutierungspotenzial ganz oben auf der Hitliste der gängigsten Ausreden für fehlendes Wachstum. Einerseits geht die Angst um, nicht genügend Kontakte für die angestrebte Zahl an Frontlines zu haben, andererseits wird das vorhandene Potenzial von vielen so gedankenlos verheizt, als ob man eine Adressenliste vom Umfang des Berliner Telefonbuches zur Verfügung hätte. Was ist da los?
Viel ich und wir - und wenig du
Ein Grund für die traurigen Quoten bei Terminabsprache und Rekrutierungsgesprächen ist in der ausgeprägten Ich-Bezogenheit der Sponsoren zu finden. Da wird in den höchsten Tönen "von meinem Geschäft", von "meinen enormen Erfolgen", von "unseren fantastischen Produkten" und von "unserem phänomenalen Vergütungssystem, dem besten der Welt" gejubelt. Kaum ein Wort über den Interessenten, dessen Situation, Probleme und Befürchtungen! Kein Wunder, dass sich da mancher Interessent abwendet und Network-Marketing für eine Vereinigung von Egomanen hält.
Interesse vorhanden - aber nicht immer
Ein anderes, selten erkanntes Problem ist der fehlende Sinn für den richtigen Zeitpunkt, zu dem ein Interessent auf das Geschäft angesprochen werden sollte. Aber auch das hat indirekt mit Gedankenlosigkeit, fehlender Vorbereitung und mangelndem Interesse an der zu rekrutierenden Person und deren individueller Lebenssituation zu tun. Selbstverständlich kommt potenziell fast jeder Mensch in geschäftsfähigem Alter als Vertriebspartner in Frage - aber eben nicht zu jedem Zeitpunkt!
Punktlandung
So hatten viele engagierte Sponsoren schon Ihre - manchmal schmerzhaften - "Aha-Erlebnisse", wenn sie eine Person, die sie schon als Interessenten am Tisch sitzen hatten, jedoch nicht einschreiben konnten, Monate später als Vertriebspartner eines anderen Kollegen auf einem Meeting wiedergesehen haben. Der Kollege hatte vielleicht den richtigen Zeitpunkt besser getroffen.
Hinderungsgründe
Was sind die Gründe, die Interessenten davon abhalten, zum aktuellen Zeitpunkt eine Entscheidung für das angebotene Geschäft zu treffen?
Es ist ein Irrtum anzunehmen, Menschen die viel Zeit haben, wären besonders aufgeschlossen für den nebenberuflichen Aufbau eines eigenen Network-Marketing-Geschäfts. Diese Menschen haben viel Zeit, weil sie viel Zeit haben wollen! Müßiggang ist für sie ein wichtiger Wert, den sie nicht aufgeben möchten. Ganz erstaunlich, welche Ausreden von ihnen zu hören sind, wenn man sie rekrutieren möchte.
Es gibt immer mehr Menschen, die sich dem Thema Network-Marketing recht professionell nähern. Sie sehen sich mehrere Unternehmen und Sponsoren an und prüfen sorgfältig, bevor sie eine Entscheidung treffen. Wer hier auf eine rasche Entscheidung drängt, macht sich verdächtig. Der Interessent will in Ruhe die verschiedenen Offerten vergleichen.
Es gibt leider zu viele Sponsoren und Betreuer, die bei der Einladung zum Rekrutierungsgespräch nicht darauf achten, ausdrücklich auch den Ehepartner oder Lebensgefährten des Interessenten mit einzuladen. Das muss zwangsläufig zu Problemen bei der Entscheidungsfindung führen! Auch wenn der Eingeladene sich für das vorgestellte Geschäft begeistern lässt, riskiert er familiäre Konflikte oder Streit in seiner Beziehung, wenn er ohne Rücksprache eine einsame Entscheidung trifft.
Es mag ja sein, dass ein Interessent, der schon bei einem anderen Unternehmen eingeschrieben ist, unserer Meinung nach mit der falschen Firma zusammenarbeitet. Wahrscheinlich sieht er das aber ganz anders. Der Versuch, einen überzeugten, begeisterten und erfolgreichen Networker zum Wechsel zu einer anderen Firma zu überreden, endet meist in Frustration. Solange sein Unternehmen funktioniert, er ordnungsgemäß mit Produkten beliefert wird und pünktlich seine Bonus- oder Provisionszahlungen erhält, hat er keinerlei Anlass das Pferd zu wechseln.
Der richtige Zeitpunkt
Wann sind Menschen bereit für eine Karriere im Network-Marketing? Wann sind Networker ansprechbar auf einen Wechsel des Unternehmens? Wann ist es ethisch gerechtfertigt Wer nur das eigene Wohlergehen im Kopf hat, wird keinen nachhaltigen Erfolg haben und immer wieder von Neuem beginnen müssen. Dies gilt im Network-Marketing mehr als in jedem anderen Geschäft. Wann lohnt sich unter diesen Gesichtspunkten eine Kontaktaufnahme?
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Er ist schon selbstständig. Sein Unternehmen florierte lange Zeit. Doch inzwischen gibt es neue, mächtige Konkurrenten. Der Markt hat sich verändert. Der Preisdruck wird unerträglich, die Zahlungsmoral der Auftraggeber und Kunden auch. Er hat die Schnauze voll. Network-Marketing kann der Ausweg sein.Einsam?
Networker sind ein fröhliches, optimistisches Völkchen. Auf den Meetings trifft man viele nette Menschen, die alle ein schönes Ziel haben – sich entwickeln, mehr erreichen, Geld verdienen, Spaß haben. Network-Marketing ist immer auch eine soziale und gesellschaftliche Veranstaltung. Ideal für Menschen, die neue Freunde suchen, gerne in Gesellschaft sind und es satthaben, den Abend mit der Fernbedienung in der Hand vor dem TV-Gerät zu verbringen.Die Company wackelt
Er ist schon im Network und eigentlich fing alles gut an. Aber dann häuften sich Lieferverzögerungen – und das bei vorausbezahlter Ware! Bestimmte Produkte gab es überhaupt nicht mehr. Die versprochenen Produktneueinführungen blieben aus. Versprechen werden nicht eingehalten. Plötzlich klemmt es mit den Bonus- und Provisionsabrechnungen. Incentives werden gestrichen. Im Management findet hektischer Personalwechsel statt. Zeit, selbst zu wechseln, bevor es die gesamte Downline tut.