Mit Leidenschaft, Fokus, Beharrlichkeit und Resilienz jedes Ziel erreichen
Es ist eine bunte Truppe, die wir auf dem Gipfel bestaunen können. Wer auf der Suche nach dem besten Weg zum großen Erfolg ist, schaut sich gerne diejenigen an, die schon dort angekommen sind, wo man selbst hinwill. Die Orientierung an Vorbildern ist hilfreich, wollen wir eigene Fehler vermeiden und stattdessen erprobte Vorgehensweisen übernehmen. Doch an welcher Persönlichkeit sollen wir uns ausrichten? Mit wem können wir uns identifizieren? Wir finden nämlich höchst unterschiedliche Charaktere dort oben am Gipfelkreuz.
Unterschiedliche Persönlichkeiten
Der eine ist eine extrovertierte charismatische Führungspersönlichkeit, der die Welt mit seinen Visionen aufhorchen lässt. Die andere ist eine einfühlsame, empathische Unternehmerin mit hoher Sozialkompetenz, der sich Menschen gerne anschließen. Der nächste tut sich schwer im Umgang mit seinen Mitmenschen, erzeugt aber geniale Ideen und Konzepte. Wieder eine andere liefert sportliche Spitzenleistungen ab, schreibt einen Bestseller oder verzaubert ihr Publikum mit ihrer Musik. Gibt es bei all dieser Unterschiedlichkeit Merkmale, Methoden und Einstellungen, die bei allen Erfolgreichen vorkommen?
Gemeinsame Eigenschaften
Mit der Antwort auf diese Frage beschäftigt sich seit vielen Jahren die Psychologie-Professorin Angela Duckworth. Was sie herausgefunden hat, räumt mit einigen populären Irrtümern auf. Das, was viele als Hauptursachen für Erfolg halten, ist nicht so wichtig. Weder das Talent noch der Intelligenzquotient sind ausschlaggebend. Es sind auch nicht die oft zitierten glücklichen Umstände oder die Bildung, die jemand genossen hat. Das ist zwar alles nützlich, wird aber weit überschätzt.
Talente sind nur Potenziale
Wir alle verfügen über bestimmte Begabungen. Doch sind diese zunächst nicht mehr als Tendenzen, die die Richtung zeigen, in die wir gehen könnten. Es sind Potenziale, aus denen wir etwas machen könnten. Doch nur wenige sind bereit, daraus durch intensives Lernen und ausdauerndes Üben eine tatsächliche Fähigkeit zu entwickeln. Und auch dann wird erst durch die praktische Anwendung dieser Fähigkeit echter Erfolg.
Ungenutzte Chancen
Uns allen bieten sich im Leben immer wieder Chancen an. Für jeden von uns ergeben sich mehr als einmal glückliche Umstände, die wir nutzen könnten. Aber wer macht etwas daraus? Schon bald erlischt bei vielen die jugendliche Abenteuerlust. Sie richten es sich in ihrer Komfortzone gemütlich ein und lassen die guten Gelegenheiten ungenutzt vorbeiziehen.
Bildung hilft, garantiert aber nichts
Natürlich kann Bildung hilfreich sein, sie ist aber keine Garantie für Erfolg. Schauen wir uns doch einmal an, wie viele hochgebildete Leute sich mit mittelmäßigen Jobs oder einer vermeintlich sicheren Angestellten- oder Beamtentätigkeit begnügen. Lebensangst und Unsicherheit erlauben ihnen nicht, größer zu denken und mehr zu wagen. Aber umgekehrt kennen wir alle Beispiele von enorm erfolgreichen Unternehmern, denen keine höhere Schuldbildung vergönnt war oder die ein Studium ohne Abschluss abgebrochen haben. Es muss also andere, viel wichtigere Elemente geben, die den Lebenserfolg befördern. Genau das sind die gemeinsamen Eigenschaften, die Angela Duckworth bei allen erfolgreichen Persönlichkeiten festgestellt hat.
Darauf kommt es an
- Die Erfolgreichen haben erkannt, dass Erfolg ein Marathonlauf ist. Sie haben die Fähigkeit entwickelt, sich auf ein langfristiges Ziel auszurichten.
- Sie lassen sich auf dem Weg dorthin nicht ablenken.
- Sie können ihre Impulse kontrollieren und ihr Bedürfnis nach kurzfristigen Belohnungen zurückstellen.
- Sie sind in der Lage Rückschläge zu verkraften.
- Sie machen trotz erheblicher Widerstände immer weiter.
Verständlich, wenn Du Dich nun nachdenklich am Kopf kratzt und Dir die Frage stellst „Klingt großartig, doch leider kann ich einige dieser Anforderungen nicht erfüllen. Wie kann ich denn diese Kompetenzen erwerben?“
An dieser Stelle einfach zu sagen „Kein Problem!“, wäre eine Frechheit. Einstellungen und langjährige Verhaltensmuster zu verändern ist nie leicht. Aber es gibt Hoffnung. Hier einige Hinweise:
Starker Antrieb
Wer ein Ziel findet, das ihn wirklich fesselt, bekommt auch die notwendige Kraft, um es zu erreichen. Das erkannte sogar der bekennende Pessimist Friedrich Nietzsche, der uns diesen schönen Satz schenkte:
„Wer ein Warum im Leben hat, erträgt fast jedes Wie“.
Ein beliebiges, schnell aus dem Ärmel geschütteltes Ziel wird aber nicht ausreichen, um für längere Zeit am Ball zu bleiben und den Gegenwind auszuhalten. Um tragfähig zu bleiben, muss das Ziel ausführlich vor sich selbst begründet werden – am besten schriftlich. Beantworte Dir dabei die folgenden Fragen:
- Warum will ich ausgerechnet dieses Ziel erreichen?
- Welches tiefere Bedürfnis steckt dahinter?
- Welchen Wert hat es für mich?
- Wie sinnvoll ist es?
- Wie werde ich mich fühlen, wenn ich es erreicht habe?
Falls Deine Antworten darauf eher dünn ausfallen, suche Dir besser ein anderes Ziel, für das Du mehr Leidenschaft entwickeln kannst.
Ein Plan – Dein Navi zum Ziel
Ein großes Ziel kann überwältigend wirken und der Weg dorthin mag lang sein. Ein sorgfältig ausgearbeiteter Plan bewahrt uns vor zwischenzeitlichen Enttäuschungen und führt uns sicher durch die Herausforderungen, denen wir unterwegs unvermeidlich ausgesetzt sind. Definierst Du viele kleine Zwischenziele, schenkt Dir das jedes Mal ein Glücksgefühl, wenn Du eines davon erreicht hast. Das bewahrt Dich vor Mutlosigkeit, wenn Du zwischendurch das Gefühl hast, stecken zu bleiben. Es stärkt Deine Freude am Vorankommen, wenn Du auch diese kleinen Erfolge feierst und Dich mit einer Kleinigkeit selbst belohnst.
Im Falle eines Falles
John Lennon von den Beatles hinterließ außer seinem musikalischen Lebenswerk auch diesen wahren Satz:
„Leben ist das, was passiert, während wir gerade fleißig andere Pläne machen.“
Wie jeder von uns schon erfahren hat, erlebte auch er, dass es nicht immer so läuft, wie wir es vorgesehen haben.
Ganz im Sinne des amerikanischen Ingenieurs Edward A. Murphy, der die These vertrat, „Wenn etwas schief gehen kann, dann geht es auch schief.“ Leider hatte er meistens recht. Doch auch bei so einer Misere hilft wieder ein Plan – in diesem Fall ein Notfall-Plan! Den gibt es überall dort, wo viel auf dem Spiel steht:
Piloten nutzen ihn, wenn es ein technisches Problem gibt. Behörden haben einen Katastrophenschutzplan in der Schublade, wenn die Gefahr eines Hochwassers droht und Rechenzentren wissen genau, was zu tun ist, falls einmal der Strom ausfällt.
Schriftlicher Notfall-Plan
Deshalb ist es auch für uns eine gute Idee, vorher schriftlich festzuhalten, was wir im Falle eine Krise tun werden:
- Wie gehen wir mit Misserfolgen und Rückschlägen um?
- Was tun wir konkret, wenn wir einer Versuchung ausgesetzt sind?
- Wie behandeln wir Müdigkeit und fehlende Energie?
Kommt es dann tatsächlich einmal zu einer solchen negativen Situation, ist es ungemein erleichternd, wenn wir nicht lange um eine Entscheidung ringen müssen, sondern sofort wissen, was zu tun ist. Sofort haben wir wieder das Gefühl der Kontrolle,
Erfolg ist für Dich vorgesehen
Erfolg ist also weder Schicksal, Glück oder ein seltenes Wunder. Jeder kann erreichen, was er sich vornimmt, wenn er bereit ist, den Preis dafür zu bezahlen. Wenn Du den Mut hast, Dich für ein attraktives Ziel zu entscheiden, Du Dich mit Leidenschaft Deinem Thema verpflichtest und beharrlich immer weiter machst, wirst Du dort ankommen.
Es gibt kein Scheitern, nur vorzeitiges Aufgeben – und diese Option kommt für Dich bestimmt nicht in Frage.
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