Sabotage - das Lustprinzip als Erfolgskiller
Handwerklich gesehen ist der Direktvertrieb und das Network-Marketing ein einfaches Geschäft. Das notwendige Know-how ist bald erlernt. Um hier erfolgreich zu werden, sind nur drei Hauptaufgaben zu erledigen: Kunden bzw. Konsumenten finden und halten, neue Team-Partner anwerben und ihnen eine Heimat bieten und schließlich den neuen Kollegen dabei helfen, die beiden ersten Aufgaben ihrerseits erfolgreich durchzuführen. Klingt doch nicht so kompliziert, oder?
Ein starkes Warum
Zum Erfolg führt das ganze jedoch nur durch ständige Wiederholung. Und dafür brauchen wir einen guten Grund, etwas das uns immer wieder motiviert und begeistert. Denn es ist nicht immer angenehm, was wir erleben, wenn wir Menschen ansprechen, anschreiben und ihnen unsere Produkte oder unsere Geschäftsmöglichkeit vorstellen. Einige sagen ab, die nächsten sagen „Nein!“, vielen drücken sich um eine Entscheidung herum und wieder andere reagieren mit Spott oder gerümpfter Nase. Ohne ein starkes Warum fällt es oft schwer, nach solchen Erlebnissen weiterzumachen.
Unsere Motive
Ein attraktives Ziel kann den Grund liefern, uns immer wieder nach vorne zu wagen und auf Menschen zuzugehen. Allerdings funktioniert ein Ziel nur dann, wenn es mit unseren grundsätzlichen Werten und sonstigen Motiven übereinstimmt.
Dazu gehören der Wunsch nach Anerkennung, das Zusammensein mit anderen Menschen, das gemeinsame Arbeiten an einem Ziel, das größer ist als man selbst. Das ist sicher eine Erklärung dafür, warum Network-Marketing so gut funktioniert. Denn gerade die letztgenannten Motive werden in dieser Branche reichlich bedient.
Gefahr Lustprinzip
Die Psychologen wissen inzwischen recht gut, was uns und unsere Geschäftspartner motiviert – und was uns bremst. Einer der ersten, der dazu eine Theorie entwickelte, war der Wiener Arzt und Psychologe Sigmund Freud. Er war davon überzeugt, dass wir unbewusst vom Lust-Prinzip gesteuert werden. Demgemäß strebt der Mensch nach sofortiger Befriedigung seiner Bedürfnisse und Triebe und vermeidet möglichst Handlungen und Erfahrungen, die ihm unangenehm sind.
Wir befinden uns also ständig in diesem Spannungsfeld zwischen Lust und Unlust: Weg vom Schmerz, hin zum Wohlbefinden. Erfolgreiche Menschen haben gelernt, die Lustbefriedigung aufzuschieben und Unlustgefühle zu ertragen, um Ihre langfristigen Ziele zu erreichen. Diejenigen, die sich darin nicht geübt haben, werden deshalb leicht zum Opfer dieses Erfolgskillers „Lustprinzip“.
Wenn die Unlust kommt
Was aber tun, wenn wir uns zwar ein lohnendes Ziel gesteckt haben, sich in uns aber trotzdem gerade Unlust breit macht? Die geplanten Telefonanrufe würden wir lieber aufschieben, die zwanzig Freundschaftsanfragen, die wir uns vorgenommen haben, gerne vertagen? Wäre es nicht viel angenehmer, erst einmal einen Happen zu essen, oder ein lustiges Video auf YouTube anzuschauen? In einem solchen schwachen Moment hilft es, kurz an die Konsequenzen zu denken – die schönen und die weniger erfreulichen.
Träumen erlaubt
Schließen wir also kurz die Augen und stellen uns vor, wie es sein wird, wenn das Ziel erreicht ist? Malen wir uns aus, wie wir durch unser neu gebautes Traumhaus gehen und durch das große Wohnzimmerfenster glücklich in den gepflegten Garten schauen. Spüren wir das Vibrieren der Maschine im neuen Traumauto, nach dem Drücken des Startknopfs. Erleben wir vor unserem geistigen Auge, wie wir zum ungeliebten Chef gehen und ihm mit einem Lächeln die Kündigung auf den Tisch knallen. Atmen wir in Gedanken die salzige Meeresluft am Strand der Trauminsel ein und genießen den Sonnenuntergang im Luxusresort, das wir uns für den Urlaub gegönnt haben.
Dann wissen wir wieder, wofür wir angetreten sind, und machen uns nun doch an die Arbeit.
An die Folgen denken
Denken wir bitte aber auch an die negativen Folgen, wenn wir nicht tun, was wir uns fest vorgenommen haben. Da nagt sogleich das schlechte Gewissen und wir fühlen uns nicht besonders gut. Wir merken, dass wir gerade unser Selbstwertgefühl untergraben haben, weil wir unser Versprechen uns selbst gegenüber nicht eingehalten haben. Und schließlich wissen wir, dass wir gerade das Erreichen unseres Ziels nach hinten verschoben haben. War es das wert?
Auf ein Neues
Durch diese Gedankenübungen erzeugen wir wieder die notwendige Spannung in uns, die uns zum Handeln bringt. So bauen wir wieder frische Motivation auf: Es zieht uns immer hin zum Guten und Schönen und weg vom Unangenehmen! Denken wir stets daran: Wir sind der Kapitän auf der Brücke unseres Lebensschiffes! Wir haben die Fähigkeit der Selbststeuerung. Auf uns wartet noch so viel Großartiges – holen wir es uns!
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