Was tust Du im neuen Jahr nicht mehr?
Wenn die Feiertage um den Jahreswechsel vorüber sind, beginnt für die meisten wieder der berufliche und geschäftliche Alltag mit all seinen Herausforderungen, aber auch seinen Chancen. Nach einer Woche im neuen Jahr erodieren aber auch bereits die ersten guten Vorsätze, die in der Sylvesternacht beschlossen wurden – wie schon in den Jahren zuvor.
So ein Jahreswechsel hat starke Symbolkraft: Etwas Altes ist vergangen, Neues beginnt. Das lädt dazu ein, sich für einen Neustart zu entscheiden und sich heroisch neue Ziele zu setzen. Das ist sehr motivierend, man fühlt sich gleich beflügelt und voller Energie. Doch bald schon hakt es mit der Umsetzung – Warum ist das so?
Den Prozess im Auge behalten, nicht nur das Ziel
Manch einer geht in diesem Moment sogleich hart mit sich ins Gericht und verurteilt sich wegen mangelnder Selbstdisziplin oder mangelnder Willenskraft. Gehörst Du vielleicht auch dazu? Langsam bitte, sei im neuen Jahr doch ein bisschen gnädiger zu Dir. Das Problem, das viele bei der Zielsetzung haben ist, dass sie sich nur auf das Endergebnis konzentrieren, dem Weg dorthin aber zu wenig Aufmerksamkeit schenken. Der Prozess ist nämlich dafür entscheidend, ob aus dem erträumten Ziel tatsächlich ein Resultat wird.
Handeln erfordert Zeit
Wenn wir etwas Neues tun, eine neue Fähigkeit erwerben oder eine vernachlässigte Tätigkeit wieder aufnehmen oder etwas verändern möchten, erfordert das Zeit. Ob wir mehr Sport treiben möchten, mehr Bücher lesen, Gewicht verlieren oder unser Geschäft vergrößern wollen, wir müssen dafür einige Stunden pro Woche investieren. Wir brauchen Zeit um zu Laufen, ins Fitness-Studio zu gehen, uns mit einem guten Buch hinzusetzen, einen Kurs besuchen oder um mehr selbst zu kochen, anstatt Fertiggerichte zu verzehren und um mit Interessenten zu telefonieren, in der Stadt neue Kontakte zu machen oder Freundschaftsanfragen in den Online-Netzwerken zu schreiben.
Was tust Du nicht mehr?
Rechne doch einmal aus, wie viel Zeit Du pro Woche für die Umsetzung Deiner guten Vorsätze, für das Erreichen Deiner Ziele benötigst. Da wir alle nur 168 Stunden pro Woche haben, stellt sich Dir hier gleich die Frage, wo Du diese Zeit hernimmst. Zeit vermehren geht leider nicht. Es wird nur dann funktionieren, wenn Du Deine Dir zur Verfügung stehende Zeit umdisponierst, sie anders einteilst. Ist es Dir ernst mit Deinen Zielen, kannst Du bestimmte Dinge nicht mehr tun.
Bevor Du also etwas Neues tust, musst Du entscheiden, was Du nicht mehr tust! Setz Dich hin und schreibe eine Liste der Angewohnheiten, die Du loswerden willst, der sinnlosen Aktivitäten, die Du aufgeben möchtest und der Menschen, die Dir nicht guttun, Dir aber Zeit und Energie rauben.
- Was hat Dir geschadet?
- Was hat Dir schlechte Laune gemacht?
- Wer oder was hat Dich genervt oder gar deprimiert?
- Was hat bei Dir ein schlechtes Gewissen erzeugt?
- Was hat einen Kater hinterlassen (gibt es nicht nur bei Alkoholgenuss)
- Womit hast Du Zeit verschwendet?
Notiere alles, wovon Du Dich trennen willst, um Platz, Zeit und Energie zu schaffen für Neues und Besseres. Ja, das kann unangenehm sein. Um den Schmerz zu lindern, hier ein Vorschlag:
Ersetzen statt weglassen
Etwas zu unterlassen, was vielleicht schon zur festen Gewohnheit geworden ist, gefällt uns nicht. Da ist ein Leerraum entstanden. Uns fehlt etwas. Das ist der Hauptgrund, warum die guten Vorsätze so schnell wieder aufgegeben werden. Wenn wir die entstandene Lücke aber mit etwas anderem füllen, stellt sich dieses Gefühl von Verlust gar nicht erst ein, zumindest quält es uns nicht mehr so.
Was also willst Du nicht mehr tun, um Zeit und Energie für das zu gewinnen, was Dir in diesem Jahr wichtig ist? Schreibe eine Liste! Was ersetzt Du womit?
- Tee statt Weißwein oder Bier
- Spaziergang statt der Gang zum Kühlschrank
- Neue Freundschaften statt alte Krafträuber
- Online-Kurs belegen statt Nachrichten schauen
- Buch lesen statt Social Media durchscrollen
- Tagebuch schreiben statt Grübeln
- Kontakte machen, statt schlafende Downline zu quälen
- Networken statt Netflix
Das neue Jahr wird großartig – nicht, weil es Dir etwas liefert, sondern weil Du etwas daraus machst!